Ich wohne auf Elba am liebsten direkt am Wasser. Das Hotel Hermitage in der Bucht von Biodola liegt zwischen Felsen und Pinien, mit einem privaten Strand, der früh am Morgen fast leer ist. Wer es etwas moderner mag, findet in den Baia Bianca Suites das richtige Tempo: helle Zimmer, große Terrassen, Blick auf das offene Meer. Ganz im Süden liegt die Tenuta delle Ripalte, ein altes Weingut mit kleinen Häusern in den Hügeln. Man hört hier nur den Wind und das Meer. Wer Portoferraio als Ausgangspunkt bevorzugt, wohnt in der Villa Ottone. Klassisch italienisch, mit ruhigem Garten und eigenem Steg.
Alle vier Häuser haben eines gemeinsam: Sie sind Orte, an denen man nichts braucht außer Sonne, Wasser und Zeit.
In Capoliveri liegt das Ristorante Il Chiasso in einer kleinen Gasse. Es gibt Fisch, Tomaten, Brot und Wein, alles aus der Nähe. In Portoferraio findet man das Molo G, versteckt hinter den Toren des Hafens. Man sitzt fast auf dem Wasser, der Service kennt jeden Gast beim Namen. Danach lohnt sich ein Stopp in der Bar La Tonnina. Sie liegt mitten am Hafen, perfekt, um die Yachten zu beobachten, während die Sonne langsam sinkt. Der südlichste Punkt meines Tages ist oft der Paglicce Beach in Marina di Campo. Tagsüber gibt es Daybeds und leichte Gerichte direkt im Sand, abends legen DJs auf. Es ist der schönste Strand der Insel – entspannt, klar, ungekünstelt.
Ich starte den Tag am Meer, meistens bei Paglicce oder an der Spiaggia di Sansone. Danach fahre ich ins Landesinnere. Zwischen Olivenbäumen und Kastanien liegt die Azienda Agricola Montefabbrello, ein Weingut mit einfacher Küche und ehrlichen Weinen. Der Nachmittag gehört dem Berg: Mit der kleinen Seilbahn geht es auf den Monte Capanne. Von oben sieht man die ganze Insel und das Festland im Dunst. Zurück in Portoferraio sitze ich in der Tonnina, schaue auf den Hafen, ein Negroni in der Hand. Die Boote schaukeln, das Licht wird golden, der Tag endet ruhig.
Hotel Baia Bianca Suites
Hotel Hermitage
Residence Hotel Iselba
Tenuta delle Ripalte
Molo G
Osteria Libertaria
Ristorante da Pilade
Il Chiasso
Leon ist immer einen Schritt voraus – dort, wo der Koch die Speisekarte noch von Hand schreibt und der DJ im Hinterzimmer Vinyl auflegt. Seine Reiseaufzeichnungen sind keine klassischen Guides, sondern stille Einladungen: zu Mezcal-Bars ohne Schild, Surf-Morgende, die in langen, langsamen Mittagessen enden, und Design-Hotels, in denen die Farbe vielleicht noch trocknet. Keine gesponserten Aufenthalte, kein PR-Glanz. Nur Orte, zu denen Leon zurückkehrt – oder gern zurückkehren würde.
